Neumarkter Immobilien Börse
Anruf bei... Inhaber PLANEREI, Architekturbüro für Hochbau GbR

Ein Anruf bei... Heiko Seidel

veröffentlicht am: 03.07.2023

Hallo Herr Seidel, schön, dass Sie sich ein paar Minuten für ein Gespräch mit uns Zeit nehmen konnten. Sie sind zusammen mit Ihrer Ehefrau Annette Scholz Gesellschafter des Architekturbüros Planerei. Ihr Unternehmen wurde zuerst als Planungsbüro im Jahr 1996 gegründet, seit dem Jahr 2000 sind Sie offiziell ein Architekturbüro. Können Sie den Firmenwerdegang kurz für unsere Leser zusammenfassen?

Heiko Seidel: Ja, gerne. Die Gründung des Planungsbüros erfolgte zusammen mit meiner Frau, Annette Scholz, damals noch meine Freundin, direkt im Anschluss ans Studium am Esszimmertisch. 1998 bezogen wir dann unsere ersten Büroräume in Nürnberg, zwei Jahre später wurden wir dann offiziell ein Architekturbüro. Im Jahr 2012 zogen wir dann an die jetzige Adresse nach Fürth.

Darüber hinaus bin ich seit Februar 2016 zertifizierter Sachverständiger für Schäden an Gebäuden (TÜV) und seit August 2020 Wirtschaftsmediator (IHK).

Sie bieten Ihren Kunden diverse Leistungen rundum Immobilien, von den klassischen Architektenleistungen bis zu Gutachten. Können Sie einen kurzen Überblick über das Leistungsangebot geben?

Heiko Seidel: Wir bieten alle Leistungen sowohl für Wohn- als auch für Gewerbeimmobilien an und sind hier im Neubau als auch in der Erweiterung und/oder Sanierung tätig. Der Brandschutz wird bei uns grundsätzlich von Anfang an mitberücksichtigt, da meine Frau auch zertifizierte Brandschutzingenieurin ist.

Als Sachverständiger begutachte ich in erster Linie Immobilien für Kaufinteressenten, manchmal auch für Verkäufer oder Makler. Daran im Anschluss berate ich die Auftraggeber zu den Arbeiten, welche nach Erwerb notwendig sind.

Was hat sich in Bezug auf energieeffizientes Bauen seit Gründung Ihres Architekturbüros am stärksten verändert? Wo liegen aktuell die größten Herausforderungen für einen Architekten?

Heiko Seidel: Das kann man mit einem Wort beschreiben: „Dämmwahn“. Die Herausforderung heutzutage ist, dass man sehr individuell auf das Gebäude und auch die finanziellen Möglichkeiten des Bauherrn eingehen muss und dann darauf perfekt abgestimmte Konzepte ausarbeitet und durchführt.

Welche Maßnahmen sehen Sie eher kritisch?

Heiko Seidel: Einzelne, wahllos aus einem Gesamtkonzept herausgenommene Einzelmaßnahmen sind meistens ineffektiv und können mehr Schaden produzieren, als Gutes erreichen. Dies sehe ich vor allem immer wieder - wenn ich als Sachverständiger zu Schäden gerufen werde oder eine Immobilie vor dem Kauf für den Erwerber begutachte - und feststellen muss, dass einfach unbedacht und ohne Rücksicht auf die Gebäudesubstanz irgendetwas gemacht wurde.

Seit drei Jahren sind Sie außerdem als Wirtschaftsmediator tätig. Was genau kann man sich darunter vorstellen?

Heiko Seidel: Mediation ist eine Form der geführten außergerichtlichen Konfliktlösung oder umgangssprachlich Streitbeilegung. Als Mediator ist es das Ziel, dass die beiden Konfliktparteien in einem oder mehreren gemeinsamen Gesprächen, die vom Mediator geführt werden, zu einer Lösung kommen. Es wird also keine Schuldfrage von Geschehnissen aus der Vergangenheit geklärt und sanktioniert, sondern es wird von den Parteien mit Unterstützung des Mediators eine Lösung gesucht, mit der alle Beteiligten zufrieden in die Zukunft gehen können.

Der Unterschied zur gerichtlichen Auseinandersetzung besteht also darin, dass die Beteiligten eine Lösung erarbeiten, und diese nicht von einem Richter auferlegt wird und dass das Hauptaugenmerk nicht auf die Vergangenheit, sondern in die Zukunft gerichtet wird.

Und zum Abschluss, was wäre Ihr persönliches Traumprojekt als Architekt?

Heiko Seidel: Ein absolutes Traumprojekt gibt es nicht. Uns geht es darum, unsere Auftraggeber vollumfänglich zufriedenzustellen und deren Wünsche - so weit wie möglich - budgetorientiert umzusetzen. Somit ist jede Maßnahme, bei der nach Beendigung der Bauherr begeistert ist und lobende Worte findet, eine perfekte Maßnahme.

Vielen Dank für das Gespräch!

 


Bildquelle(n): PLANEREI, Architekturbüro für Hochbau GbR